Mein ökologischer Handabdruck beim Heizen

Der ökologische Handabdruck oder auch Handprint zeigt, wie viel CO2-Einsparung meine Handlungen bei anderen bewirken – je größer der Handabdruck, desto besser. Damit ergänzt er den Fußabdruck und macht positive Klimaschutz-Effekte sichtbar. Mit unseren Tipps vergrößern Sie Ihren Handabdruck beim Heizen!

Waren Sie auch schon einmal in einer Situation, in der Sie das Gefühl hatten: Sie können noch so viel tun, um klimafreundlich zu leben – sparsam heizen, auf Fleisch verzichten, nicht mehr fliegen –, aber am Ende bewirken Sie als einzelne Person doch nichts damit. Dieses Gefühl der Frustration kennen sicherlich viele engagierte Klimaschützer*innen. Das Konzept des Handabdrucks steuert dagegen und bringt neuen Optimismus in den Klimaschutz!

Was ist der Handabdruck bzw. Handprint?

Der ökologische Handabdruck ist das Gegenstück zum Fußabdruck. Der Fußabdruck entsteht durch meine Handlungen und die CO2-Emissionen, die sie verursachen. Der Handabdruck hingegen misst, wie viel CO2 meine Handlungen vermeiden, genauer gesagt wie viel andere Menschen durch mich an CO2-Emissionen vermeiden.

Beispiel: Wer heizt, verursacht Emissionen. Heizen und die Warmwassererzeugung sorgen für etwa ein Drittel des durchschnittlichen Fußabdrucks einer Person. Wenn ich für meine Wohngemeinschaft programmierbare Thermostate installiere, mit denen der gesamte Haushalt spart, dann vergrößere ich meinen Handabdruck. Denn ich habe durch eine strukturelle Veränderung dazu beigetragen, dass andere es leichter haben, ihre Emissionen zu senken.

Fußabdruck verkleinern, Handabdruck vergrößern

Das Vergrößern des Handabdrucks ist jedoch vom Verkleinern des Fußabdrucks zu unterscheiden: Den Fußabdruck zu verkleinern heißt, eigene CO2-Emissionen zu reduzieren, also die eigene negative Wirkung zu verringern. Den Handabdruck zu vergrößern meint, eine positive Wirkung zu schaffen, also etwa Voraussetzungen zu schaffen, die nachhaltiges Verhalten ermöglichen oder sichern.

Trotzdem gehören beide Konzepte zusammen, um die eigene Wirksamkeit beim Klimaschutz ganzheitlich zu erfassen. Während sich der Fußabdruck auf die persönliche Ebene bezieht, setzt der Handabdruck bei strukturellen Veränderungen an, die jemand anstößt. Was ich persönlich erreichen kann, möchte ich durch mein Engagement allen ermöglichen zu erreichen.

Warum brauchen wir den Handabdruck?

Der Handabdruck bringt eine optimistische Sicht in die Klimaschutz-Kommunikation, denn er betont unsere positive Wirkung und das Engagement für gesellschaftliche Veränderungen:

  1. Damit nachhaltiges Verhalten zum Standard wird, müssen die Voraussetzungen stimmen. Und wer diese Voraussetzungen schafft, vergrößert die eigene Wirksamkeit um ein Vielfaches.
  2. Das reine Wissen zu klimaschädlichem Verhalten reicht oft nicht aus, um es zu ändern, es kann Engagierte sogar eher lähmen. Sich der eigenen Wirksamkeit bewusst zu werden, motiviert hingegen.

Woher kommt der Handabdruck?

Das Konzept des Handabdrucks beziehungsweise Handprint stammt vom Centre for Environment Education in Indien und wurde 2007 als Konzept in der Nachhaltigen Entwicklung eingeführt. 2015 wurde das Handprint-Konzept für die Agenda 2030 von der UN übernommen. Der Handabdruck soll erfassbar machen, welche Handlungen dazu beitragen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen.

Der ökologische Handabdruck – Definition

Der Handabdruck ist ein Konzept, das zeigt, wie die Handlungen einer Person dazu beitragen, die CO2-Emissionen oder Umweltverbräuche von anderen zu reduzieren. Er ergänzt den Fußabdruck, indem positive Einflüsse gemessen werden und das Engagement Einzelner im Vordergrund steht. Zusammen bilden ökologischer Fußabdruck und Handabdruck einen ganzheitlichen Ansatz, um den persönlichen Einfluss auf den CO2-Haushalt zu messen. Der Fußabdruck steht dafür, klimaschädliches Verhalten zu reduzieren, der Handabdruck dafür, klimafreundliches Verhalten zu fördern.

Handabdruck vergrößern beim Heizen mit 7 Tipps

Wie bedeutend Heizen für den CO2-Haushalt ist, ist vielen Menschen nicht bewusst – dabei ist der Gebäudesektor ein schlummernder Riese für den Klimaschutz und richtiges Heizen trägt einen enormen Teil dazu bei. Immerhin machen Heizen und Warmwasser im Durchschnitt ein Drittel des persönlichen CO2-Fußabdrucks aus. Und wo es ein großes Potenzial gibt, den eigenen Fußabdruck zu verkleinern, gibt es besonders viele Möglichkeiten, den Handabdruck zu vergrößern.

Mit diesen Ideen können Sie auch andere dazu motivieren oder dabei unterstützen, Heizenergie zu sparen und das Klima zu schützen!

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1. In der Familie oder Wohngemeinschaft

Bringen Sie einen Sparduschkopf an, der nur etwa halb so viel Warmwasser verbraucht wie eine herkömmlichen Duschbrause. Einmal erledigt, schon sparen alle, die den Duschkopf benutzen.

Das gleiche gilt fürs:

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2. Im Freundes- und Bekanntenkreis

Nutzen Sie Ihre sozialen Kontakte, um für den Klimaschutz zu werben. Erzählen Sie Ihren Freund*innen und Bekannten, wie viel Sie beim Heizen sparen können und empfehlen Sie den Heizkostenrechner weiter.

  • Wenn Sie aktiv Spartipps beim Heizen umsetzen, dann berichten Sie von Ihren Sparerfolgen und was Sie mit dem gesparten Geld schon machen konnten.
  • Empfehlen Sie zum Beispiel Ihren Ökogas-Anbieter weiter und berichten Sie, wie einfach der Wechsel bei Ihnen funktioniert hat.
  • Achten Sie in der nächsten geselligen Runden darauf, richtig zu lüften und zu heizen.
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3. Am Arbeitsplatz, in der Uni, im Verein

In unserem direkten Umfeld können wir am meisten bewirken. Dabei geht es nicht darum, Menschen zu bekehren, sondern als Vorbild zu motivieren oder anderen die Veränderung zu erleichtern.

  • Nehmen Sie die Rolle des/der Heiz- und Lüftungsbeauftragten ein oder erstellen Sie einen Heiz- und Lüftungsplan für Gemeinschaftsräume.
  • Soweit es Ihnen möglich ist, regen Sie zur Heizungsoptimierung an oder sogar zum Wechsel auf erneuerbare Energien.
  • Als Unternehmen können Sie Ihren Nutzer*innen die interaktiven Energiesparrechner von co2online auf Ihrer Website anbieten. Damit erweitern Sie Ihr Online-Serviceangebot und können Ihren Kund*innen beim Energiesparen und Klimaschützen helfen.
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4. Bei Vermieter*in oder in der Wohnungseigen-tümergemeinschaft

Mieter*innen können nicht selbst entscheiden, wie sie heizen, aber sie können ihre/n Vermieter*in dabei beeinflussen:

  • Finden Sie heraus, welche Sparpotenziale in Ihrem Haus stecken und sprechen Sie Ihre Vermietung darauf an – mit dem HeizCheck oder ModernisierungsCheck.
  • Regen Sie den Wechsel zu einer Heizung mit erneuerbaren Energien an.
  • Machen Sie auf Fördermöglichkeiten aufmerksam – mit dem FördermittelCheck.

Gehört Ihnen eine Eigentumswohnung, können Sie diese Entscheidungen auch nicht allein treffen, aber mit den Energiesparrechnern die passenden Argumente sammeln.

Mehr zum Thema Modernisieren in der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) erfahren Sie auf www.wegderzukunft.de.

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5. In der Nachbarschaft

Ihre Nachbar*innen befinden sich in einer ähnlichen Wohnsituation wie Sie – wenn Sie selbst positive Erfahrungen gemacht haben, können Sie auch andere daran teilhaben lassen:

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6. Mit Ihrem Geld

Mit Ihrem Geld können Sie quasi nebenbei viel bewirken – ob über tägliche Konsumentscheidungen oder gemeinnützige Spenden. Denn jeder Kauf ist ein Ja für die Produktionsbedingungen dahinter: Entscheiden Sie sich für die nachhaltige Option!

Kaufen Sie zum Beispiel:

  • Heizungen mit dem Blauen Engel,
  • Heiztechnik der besten Energieeffizienzklasse,
  • Holz aus nachhaltigem Anbau zum Heizen.

Oder unterstützen Sie mit finanziellen Spenden oder Fördermitgliedschaften gemeinnützige Organisationen und Projekte, die sich für den Klimaschutz einsetzen – zum Beispiel co2online, die mit dem Heizspiegel Bewusstsein für das Thema Heizen schaffen.

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7. Mit politischem Engagement

Egal ob Bürger*in oder Entscheidungsträger*in – wer sich aktiv politisch engagiert, erweitert seinen Einflussbereich.

 

  • Setzen Sie Ihr Wahlkreuz bei einer Partei, die den Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv unterstützt.
  • Sie sind Entscheidungsträger*in auf kommunaler Ebene? Dann beauftragen Sie einen kommunalen Heizspiegel für Ihre Region und fördern Sie das Bewusstsein für Heizen als aktiven Klimaschutz.
  • Engagieren Sie sich in Vereinen oder Verbänden und stärken Sie die Lobby für erneuerbare Energien und den Klimaschutz, zum Beispiel beim Bund der Energieverbraucher.
  • Bringen Sie eigene Petitionen an den Start, um klimafreundliches Heizen zu fördern.

Fangen Sie direkt an: Machen Sie den HeizCheck und empfehlen Sie ihn weiter!

Der kostenlose Heizkosten-Rechner zeigt Ihnen, wie viel Sie beim Heizen sparen können. So vermeiden Sie unnötige Kosten und schützen das Klima!

Noch mehr bewirken mit dem Handabdruck

Den eigenen Handabdruck kann man nicht nur im Bereich Heizen vergrößern – in jedem Teil unseres alltäglichen Lebens können wir Strukturen für mehr Nachhaltigkeit schaffen: angefangen bei der Teilnahme an Klimaschutz-Demonstrationen über Investitionen in grüne Geldanlagen bis zur Gründung eines Foodsharing-Verteilers in der Nachbarschaft.

Wer weitere Inspiration für eigene Projekte sucht oder sich Tipps fürs Vorgehen wünscht, findet viele Infos dazu auf www.handabdruck.eu. Hier gibt es auch einen Handabdruck-Test, mit dem man sich direkt einen Masterplan für das erste eigene Handabdruck-Projekt zusammenstellen kann.

Autorin: Anne Weißbach

Ansprechpartnerin für Warmwasser und Handabdruck

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