Unsere Heizspiegel-Botschafter stellen sich vor

Mieter*innen, Vermieter*innen, Hausbesitzer*innen und Hausverwaltungen in ganz Deutschland nutzen den Heizspiegel, um ihre Heizkosten zu vergleichen. Unsere Botschafter verraten, warum sie vom Heizspiegel überzeugt sind, was sie damit herausgefunden haben und was sie anderen Nutzer*innen empfehlen.

Heizspiegel-Botschafter Till Eichmann

Asset Manager in Berlin, CEO GreenInvestBerlin GmbH

Welche Bedeutung hat der Heizspiegel für Sie?

Als Asset Manager von Immobilien beschäftige ich mich viel mit deren Wertsteigerung. Da spielt Energieeffizienz eine große Rolle. Denn ob ein Gebäude effizient ist oder nicht, beeinflusst auch seinen Marktwert. Der Heizspiegel hilft zwar in erster Linie Mietern dabei zu erkennen, ob ihre Heizkosten angemessen sind. Aber auch wir erfahren durch den Vergleich mit ähnlichen Gebäuden, wie der energetische Zustand eines Gebäudes im Vergleich ist. So erhalten wir eine gute Orientierung, wo die größten Einsparpotenziale liegen und auf welche Gebäude wir uns bei Sanierungen zuerst konzentrieren sollten.

Außerdem steigern energetische Modernisierungen nicht nur den Wert einer Immobilie – viele Maßnahmen werden auch öffentlich gefördert. So macht sich die Investition teilweise schon in wenigen Jahren bezahlt.

Neben der energetischen Einordnung einzelner Gebäude mit Hilfe des Heizspiegels, messen wir zudem laufend den Heizenergieverbrauch unserer Gebäude. Mit Tools wie dem Energiesparkonto können wir genau beobachten, welche Einsparungen wir mit einzelnen Maßnahmen erreichen. Dieses Wissen hilft uns zu entscheiden, welche Technologien wir in weiteren Gebäuden einsetzen, weil sie effektiv und wirtschaftlich sind.

Welche Einsparungen konnten Sie dank des Heizspiegels erzielen?

Dank des Heizspiegels werden die Immobilien mit Handlungsbedarf aufgelistet. Für die Gebäude mit dem höchsten Verbrauch haben wir daraufhin mit Hilfe von kostengünstigen, aber hoch-effektiven Maßnahmen wie einem Pumpentausch, Umstellung auf LED-Beleuchtung, wettervorausschauender Heizungssteuerung oder einem hydraulischen Abgleich Einsparungen von 25 Prozent der Heiz- und Energiekosten erzielt. Die Modernisierungsumlage für die Mieter war dabei immer geringer als die Energieersparnis. Ein Gewinn also für Mieter und Eigentümer.

Was raten Sie anderen Mietern und Vermietern?

Der Heizspiegel hilft Mietern, den Heizenergieverbrauch des eigenen Wohngebäudes einzuordnen. Sehen die Mieter dabei, dass das Haus besonders „hungrig“ ist, empfehle ich, mit dem Vermieter über das Thema zu sprechen. Eigentümer, die ihre Gebäude energetisch sanieren möchten, sollten sich gut über die verschiedenen Optionen informieren. Es gibt viele neue Technologien, die den Heizenergieverbrauch effizient senken sollen – doch nicht alle bringen den versprochenen Effekt. Häufig aber können schon relativ einfache und kostengünstige Maßnahmen zu hohen Einsparungen führen.

Eine gute Hilfestellung bietet unsere Website www.greenratings.de. Hier überprüfen wir, ob die Technologien verschiedener Anbieter wirklich so energiesparend sind, wie sie vorgeben. Neben der Ökobilanz bewerten wir auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ganz wichtig ist meiner Ansicht nach außerdem ein genaues Energie-Monitoring. Es hilft dabei, Fehlfunktionen im Heizsystem schnell zu bemerken und zu beheben. Das trägt wiederum dazu bei, den Heizenergieverbrauch zu senken und den Wert der Immobilie zu erhalten. Eigentümer, die Fragen zu energetischen Sanierungen haben, können gerne auf mich zukommen oder sich auf unserer Webseite www.greeninvestberlin.de informieren. Ich freue mich auf ihre Fragen!

Heizspiegel-Botschafter Paul-Hendrik Mann

Rechtsberater beim Mieterverein zu Hamburg von 1890 r. V.

Welche Rolle spielt der Heizspiegel für Sie und wie nutzen Sie ihn?

Beim Mieterverein zu Hamburg beraten wir jährlich mehr als 60.000 Haushalte zu Fragen rund um das Mietrecht. Ein wesentliches Thema sind dabei Nebenkosten, worunter auch Heizkosten fallen. Rund 30 Prozent der Beratungen befassen sich damit. Dabei leistet der Heizspiegel eine wichtige Hilfestellung.

Wenn wir für unsere Mitglieder eine Nebenkostenabrechnung prüfen, können wir mit den Referenzwerten aus dem Heizspiegel abschätzen, ob die Abrechnung plausibel ist. Für Mieter lässt sich auf diese Weise erkennen, wie ihr Verbrauch im Vergleich dasteht. Die Unterteilung in Baualtersklassen ist ebenfalls sehr hilfreich, um eine nuancierte Bewertung vorzunehmen.

Wenn Gebäude energetisch modernisiert werden, können wir anhand des Heizspiegels außerdem sehen, ob die prognostizierten Einsparungen auch erreicht werden und wie das Gebäude danach im Vergleich zum Durchschnitt abschneidet.

Was ist aus Ihrer Sicht die größte Stärke des Heizspiegels?

Wir als Mieterverein treffen zwar keine Investitionsentscheidungen, aber der Heizspiegel hilft uns mit seinen Vergleichswerten dabei, Maßnahmen für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz anzustoßen. Er bietet gute Argumente für Modernisierungsmaßnahmen beziehungsweise die Optimierung des Wohnungsbestands. Mieter haben nicht nur ein Interesse an geringen Heizkosten. Sie haben auch einen Anspruch darauf, dass in den von ihnen bewohnten Häusern das Gebot der Wirtschaftlichkeit eingehalten wird.

Fallen Nebenkosten etwa wegen veralteter oder falsch eingestellter Heizungsanlagen zu hoch aus, können Mieter unter Umständen die Heizkosten kürzen. Das bedeutet also, dass es auch für Vermieter nicht unwichtig ist, die Anlagentechnik effizient zu betreiben und Modernisierungen mit Augenmaß durchzuführen.

Auch wenn keine Sanierung ansteht, hilft der Heizspiegel uns beim Dialog mit unseren Mitgliedern. Er gibt Tipps für individuelles Nutzerverhalten beim Thema Heizen und hilft so, Verbrauch und Kosten zu senken.

Was bedeuten Klimaschutz und Energieeffizienz für Sie?

Klimaschutz ist ein wichtiges Anliegen für den Mieterverein und unsere Mitglieder. Als Vertreter der Mieter müssen wir dabei aber stets das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen im Blick behalten. Also wie teuer ist eine energetische Sanierung am Ende für die Mieter – und wie stark sinken dadurch die Nebenkosten und der CO2-Ausstoß. Auch bei dieser Bewertung unterstützt uns der Heizspiegel.

Unser Ziel ist eine warmmietenneutrale energetische Sanierung. Kaltmieten können steigen, wenn dafür Nebenkosten sinken. Häufig ist aber die Mieterhöhung deutlich größer als die Einsparung für den Mieter. Das führt oft zu Konflikten. Dabei können Modernisierungen Vorteile für beide Seiten bringen, wenn Mieter und Vermieter an einem Strang ziehen. Wenn man sich einig ist, dass Maßnahmen durchgeführt werden, sollte man im Dialog eine für alle verträgliche Lösung finden. Übrigens müssen es nicht immer große Dämm-Vorhaben sein. Häufig können technische Einstellungen optimiert werden. Schon das bringt große Einsparungen, ohne dass hohe Kosten anfallen.