Heizsaison startet: Daran sollten Mieter und Hausbesitzer jetzt denken
Mit einfachen Tricks Heizkosten um mehrere hundert Euro senken / 85 Prozent des Energieverbrauchs durchs Heizen / Hausbesitzer können Fördermittel nutzen, um Heizung zu optimieren
Berlin, 25. September 2018. Der Start der Heizsaison ist ein guter Zeitpunkt, um die eigenen Energiekosten zu prüfen und zu senken. Denn etwa 85 Prozent des Energieverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts entfallen auf Heizung und Warmwasser. Entsprechend groß ist das Sparpotenzial beim Heizen. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hin.
Verbrauch vergleichen, Kosten mit wenig Aufwand senken
„Vielen Mietern und Eigentümern ist nicht bewusst, dass sie mit einfachen Mitteln eine Menge sparen können“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Zum Beispiel stoßlüften statt die Fenster zu kippen. Das senkt die Heizkosten in einer durchschnittlichen 70-Quadratmeter-Wohnung um 90 Euro im Jahr. Ganz nebenbei verringert das richtige Lüften die Gefahr für Schimmel. Und auch das Klima profitiert, weil weniger CO2 durchs Heizen entsteht.“
Auf www.heizspiegel.de können Mieter und Hauseigentümer prüfen, wo sie mit ihren Heizkosten und ihrem Verbrauch im Vergleich zu ähnlichen Haushalten stehen. Dafür sind lediglich einige Werte aus der Heizkostenabrechnung nötig. Außerdem erhalten sie Tipps, um ihre Heizkosten zu senken.
Mit diesen 3 Tipps sparen Mieter 250 Euro Heizkosten
Fenster abdichten: Undichte Fenster treiben die Heizkosten in die Höhe. Dabei kann sie jeder mit etwas Dichtungsband aus dem Baumarkt ganz leicht selbst isolieren. Bewohner einer gasbeheizten Wohnung mit sieben Fenstern können so rund 50 Euro pro Jahr sparen.
Sparduschkopf benutzen: Geld sparen beim Warmduschen – dafür ist ein Sparduschkopf das perfekte Accessoire. Er mischt den Wasserstrahl mit Luft und senkt so den Wasserverbrauch um circa die Hälfte. Bei einer täglichen Dusche von etwa sechs Minuten spart ein Zweipersonenhaushalt übers Jahr 140 Euro für Warmwasser.
Elektronische Thermostate einbauen: Morgens ein warmes Badezimmer, abends ein warmes Wohnzimmer – wer elektronische Thermostate nutzt, muss die Heizkörper nicht dauernd laufen lassen. Die gewünschte Temperatur lässt sich für jeden Raum rund um die Uhr gradgenau programmieren. Das ist komfortabel und spart bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt 60 Euro Heizkosten im Jahr.
Mit diesen 3 Tipps sparen Hauseigentümer 530 Euro Heizkosten
Heizungsrohre dämmen: Ungedämmte Heizungsrohre heizen den Keller anstatt das Wohnzimmer. Heizungsrohre dämmen spart pro Meter bis zu 14 Euro Heizkosten im Jahr. In einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus mit Gasheizung sind das pro Jahr rund 315 Euro.
Warmwasserzirkulation anpassen: In vielen Einfamilienhäusern zirkuliert das Warmwasser rund um die Uhr. Dabei geht über die Leitungen Wärme verloren und die Zirkulationspumpe verbraucht mehr Strom als nötig. Wenn Hausbesitzer die Zirkulationszeiten programmieren oder die Pumpe ganz außer Betrieb nehmen, lassen sich die Kosten senken: in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus um rund 25 Euro pro Jahr.
Heizung optimieren: 4 von 5 Heizungsanlagen in Deutschland sind nicht optimal eingestellt; mehr als die Hälfte hat eine veraltete Heizungspumpe. Durch einen hydraulischen Abgleich und einen Pumpentausch werden in einem Einfamilienhaus im Schnitt rund 190 Euro Heizkosten im Jahr gespart. Beide Maßnahmen werden vom Staat mit 30 Prozent gefördert.
Wann beginnt die Heizsaison?
Für Beginn und Ende der Heizsaison gibt es keine gesetzlichen Regelungen. Im Allgemeinen gilt die Zeit vom 1. Oktober bis 30. April als Heizsaison. Oft wird die Dauer der Heizperiode im Mietvertrag geregelt. Zudem gibt es verschiedene Gerichtsurteile zum Heizen. Danach muss der Vermieter die Heizung einschalten, wenn…
- die Zimmertemperatur tagsüber dauerhaft unter 18°C sinkt und das kalte Wetter voraussichtlich länger als ein bis zwei Tage anhält. (Landgericht Berlin)
- die Zimmertemperatur tagsüber geringer als 16°C ist. (Landgericht Kassel)
- die Außentemperatur drei Tage lang weniger als 12°C beträgt. (Amtsgericht Uelzen)
Über den Heizspiegel für Deutschland, „Mein Klimaschutz“ und co2online
Der Heizspiegel für Deutschland (https://www.heizspiegel.de/) ist ein Projekt von co2online, unterstützt durch die Kampagne „Mein Klimaschutz“ im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Er entsteht in Kooperation mit dem Deutschen Mieterbund e. V. und wird seit 2005 jedes Jahr von co2online realisiert. Der Heizspiegel 2018 erscheint voraussichtlich Mitte Oktober.
„Mein Klimaschutz“ ist eine Mitmachkampagne realisiert von co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (http://www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren.